Landrat Sievers zur Entscheidung über Polizeipräsidium in Ravensburg: „Froh, wenn die Zeiten eines Polizeipräsidiums in Übersee zu Ende gehen“

Kreis Ravensburg – Mit großer Freude hat man im Landratsamt die heutige Entscheidung der Regierungskoalition in Stuttgart aufgenommen, ein Polizeipräsidium mit Sitz in Ravensburg einzurichten. „Ich bin froh, wenn die Zeiten eines Polizeipräsidiums in Übersee zu Ende gehen“, so Landrat Harald Sievers, für den es bis heute ein Rätsel ist, „wie das Innenministerium 2014 auf die Idee kommen konnte, unsere Region Bodensee-Oberschwaben als Anhängsel von Konstanz zu sehen.“

Die neue Polizeizentrale in Ravensburg wird für den Bodenseekreis und die Landkreise Sigmaringen und Ravensburg zuständig sein. „Für mich war seit meinem Amtsantritt eine eigenständige polizeiliche Verantwortungswahrnehmung für unsere Raumschaft auf Präsidiumsebene vor Ort eines unserer wichtigsten politischen Projekte“, so Landrat Sievers. Sein herzlicher Dank gilt allen, „die sich in den vergangenen Monaten und Wochen zusammen mit mir intensiv für eine Umsetzung der aus polizeifachlicher Sicht erarbeiteten Empfehlungen der Lenkungsgruppe eingesetzt haben.“ Neben den Landtagsabgeordneten, die hier Großes geleistet hätten, seien dies vor allem die Landratskollegen aus dem Bodenseekreis und dem Landkreis Sigmaringen sowie Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp, aber auch Vertreter der Justiz, allen voran der Direktor des Ravensburger Amtsgerichts Matthias Grewe, und die Feuerwehren im Landkreis. „Wie schon bei den anspruchsvollen, aber ebenfalls geglückten Vorhaben Elektrifizierung der Südbahn und Aufnahme aller unserer wichtigen Bundesstraßenprojekte in den Bundesverkehrswegeplan 2016 zeigt sich auch hier wieder, wie wertvoll die, nach meinem Eindruck landesweit wohl einmalige Geschlossenheit unter den drei Landkreisen und deren parlamentarischen Vertretern für Erfolge in Berlin oder Stuttgart ist,“ ist Sievers überzeugt. „Mein ganz besonderer Dank geht aber an Innenminister Thomas Strobl, der bei einem landespolitisch unbequemen Thema mit Gestaltungskraft dafür Sorge getragen hat, dass die für unsere ganze Region auch strukturpolitisch sehr bedeutende Umsetzung der Expertenempfehlungen nicht auf den letzten Metern noch durch Querschüsse verhindert wird“, so Sievers.

Die Organisation der Polizei und der Zuschnitt der Polizeipräsidien seien nach Sievers Verständnis nicht irgendeine abstrakte Verwaltungsorganisationsfrage nach dem Motto: Es ist doch völlig egal, wo das Präsidium ist, Hauptsache, die Polizei funktioniert. Vielmehr habe sie laut Sievers auch große Bedeutung für die Polizistinnen und Polizisten, die hier bei uns leben und für uns arbeiten. „Mir persönlich war ein Polizeipräsidium in der Mitte unserer Region daher von Anfang an auch deshalb sehr wichtig, weil sich hierdurch auch wieder ortsnahe Karrierechancen für unsere Polizisten – etwa auch aus unserem Allgäu – ergeben“, so Sievers weiter.

Die schwierige Suche nach geeigneten Immobilien für das Präsidium in Ravensburg/Weingarten habe leider erneut gezeigt, welche Standortherausforderungen unser Oberzentrum habe, meint Sievers. „Ohne die Bereitschaft des Landratsamtes, zu Lasten unserer eigenen liegenschaftsbezogenen Funktionsinteressen eine Verlagerung von Ämtern, die heute noch nicht in unseren beiden Kreishäusern (Friedenstraße und Gartenstraße in Ravensburg) untergebracht sind, zu verschieben und die freien Flächen im Kreishaus II stattdessen dem Land anzubieten, hätte es in Ravensburg/Weingarten leider erneut keine Immobilie für eine Gründung des Polizeipräsidiums vor dem Jahr 2022/2023 gegeben und wir würden deshalb realistisch betrachtet wohl kein Polizeipräsidium Bodensee-Oberschwaben bekommen“, so Sievers.
 

Damit so etwas nicht noch einmal passiere, „sondern wir unser Oberzentrum im Interesse der gesamten Region zukünftig auch im öffentlichen Bereich adäquat entwickeln können, möchte ich nachdrücklich dafür werben, in den Regionalplan oder Flächennutzungsplan in Ravensburg/Weingarten bald auch mindestens eine ausreichend große Sonderfläche für öffentliche oberzentrale Bedarfe (beispielsweise Verwaltung oder eine Forschungseinrichtung oder, wenn wir Glück haben, vielleicht auch einmal einen neuen integrierten Hochschulcampus) aufzunehmen“, meint Sievers.

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Ravensburg, den 11.07.2017

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