Am 30. März in der Kirche St. Georg und Jakobus in Isny Buchvorstellung: »Chronik des Klosters St. Georg zu Isny«

Johann Michael Holzhey, Die Stiftung des Benediktinerklosters in Isny, Entwurf für das Hauptfresko im Mittelschiff der Kirche St. Georg und Jakobus, Öl auf Leinwand, 77 x 45 cm.

Kreis Ravensburg – Von der Chronik des ehemaligen, 1803 säkularisierten Benediktinerklosters St. Georg zu Isny sind in der Vergangenheit nur kurze Ausschnitte veröffentlicht worden. Die jetzt vorgestellte zweisprachige Ausgabe bietet einzigartige Einblicke in fast sieben Jahrhunderte Kloster- und Regionalgeschichte. Der Berichtszeitraum reicht von der Zeit der Klostergründung im 11. Jahrhundert bis ins Jahr 1777.

Die Chronik erzählt aus der Perspektive der Barockzeit die vorangegangenen Geschicke des Klosters, die stets aufs engste mit den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen verknüpft waren. Im Mittelpunkt steht das Kloster selbst. Sechsundvierzig Äbte haben es zwischen 1096 und 1777 geleitet. Nach ihren Amtszeiten ist die Chronik gegliedert. Die Verfasser des Textes interessierten sich besonders für die Vermögensentwicklung des Klosters, seine Rechte und Freiheiten und sein Verhältnis zu Herren und Nachbarn. So werden die sich immer wieder zuspitzenden Streitigkeiten mit den Kastenvögten und Landesherren (seit 1306 das Haus Waldburg, seit 1429 dessen Linie Waldburg-Trauchburg) oder die Feuersbrünste von 1284 und 1631 in zum Teil packend erzählten Passagen dokumentiert. Ein zentrales Thema ist auch das Verhältnis zwischen dem Benediktinerkloster und dem 1365 zur Freien Reichsstadt erhobenen Isny. Für Konflikte sorgten die enge Nachbarschaft, wirtschaftliche Rivalität und seit der Reformation auch ein hier besonders starker konfessioneller Gegensatz.

Die Edition bietet den lateinischen Originaltext der Isnyer Reinschrift und eine deutsche Übersetzung in seitengleicher Gegenüberstellung. Der Text wird durch eine Einführung, Erläuterungen, Bibliographie, Orts- und Personenregister ergänzt.
Die Buchvorstellung findet in Zusammenarbeit vom Landkreis Ravensburg, der Stadt Isny und den Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) statt. Der Eintritt ist frei. Die Edition kann vor Ort käuflich erworben werden.

Hintergrund
In der von der OEW initiierten und getragenen Buchreihe »Documenta suevica« werden historische Zeugnisse aus dem schwäbischen Kulturraum zwischen Schwarzwald, Schwäbischer Alb und Bodensee, die bislang als verborgene Schätze in Archiven und Bibliotheken ruhen, in wissenschaftlich fundierten Editionen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bisher sind in der Reihe 25 Bände erschienen. Das Spektrum der veröffentlichten Quellen reicht von Chroniken und Totengedenkbüchern bis hin zu topographischen Beschreibungen. Sie geben authentische Auskunft über geschichtliche Strukturen und Entwicklungen auf staatlichem, kommunalem, kirchlichem, gesellschaftlichem oder kulturellem Gebiet.

Pressedienst Nr. 72

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